29. März 2024, 08:00
Zeitumstellung

In der Osternacht wird die Uhr umgestellt

Bild: pixabay
Am letzten Sonntag im März wird die Uhr wieder auf Sommerzeit umgestellt. Heuer fällt diese Umstellung auf den Ostersonntag.

Ende März, genauer gesagt am letzten Sonntag im März ist es alljährlich soweit: Die Sommerzeit beginnt. Um 2:00 Uhr morgens wird dann die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Damit kann die Vorfreude auf den nahenden Sommer und längere und vor allem hellere Abende beginnen. Sieben Monate lang gilt nun die Sommerzeit, ehe am letzten Sonntag im Oktober wieder auf Winterzeit umgestellt wird. Wer sich nicht merken kann wann vor- und wann zurückgestellt wird, kann sich mit folgender Eselsbrücke behelfen: Im Frühling werden die Gartenmöbel vor die Tür gestellt, im Herbst wieder zurück in den Schuppen.  

Seit wann gibt es die Zeitumstellung?

Durch die Einführung von Sommerzeit und Winterzeit, so die ursprüngliche Argumentation, sollte das Tageslicht besser genutzt und Energie gespart werden. Einer der Gründerväter der USA, Benjamin Franklin, stellte bereits im Jahre 1784 erste Überlegungen zur Zeitumstellung an. 1916 wurde dann in Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. die Sommerzeit eingeführt. In der Weimarer Republik wurde sie dann wieder abgeschafft. Mit Kriegsbeginn Ende der 30er Jahre wurde abermals die Sommerzeit eingeführt, um mit dem gewonnenen Tageslicht die Arbeitszeit zu verlängern. Nach Kriegsende kam es zu einem hin und her in Sachen Sommerzeit. Die Ölkrise in den 1970er-Jahren führte schließlich1980 dazu, dass in Deutschland die Sommerzeit wieder eingeführt wurde. Seit den 1990er-Jahren gilt die Sommerzeitregelung europaweit.

Mini-Jetlag kann den Schlaf beeinträchtigen

Auch wenn viele Menschen durch die Zeitumstellung keine Symptome bei sich bemerken, reagieren einige sehr sensibel darauf. Sie haben Probleme, ähnlich einem Jetlag beim Überqueren von Zeitzonen. Am häufigsten sind dies Schlafstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwäche oder Appetitlosigkeit. „Da sich bei der Sommerzeit die Nacht um eine Stunde verkürzt, gerät so mancher Biorhythmus aus dem Gleichgewicht“, sagt Zink. Denn die innere Uhr orientiert sich am Tageslicht und der Körper passt sich allmählich an die jahreszeitlichen Verschiebungen an. So unterliegen zum Beispiel Blutdruck, Pulsfrequenz, Körpertemperatur oder auch die morgendlich vermehrte Ausschüttung von aktivierenden Hormonen tagesrhythmischen Schwankungen. Bei Dunkelheit schüttet der Körper hingegen vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus, das uns bremst und müde macht. All dies wird empfindlich gestört, wenn durch die Zeitumstellung die äußere Uhr abrupt anders läuft als die innere Uhr.

„Eine große Mehrheit der Deutschen ist bekanntermaßen gegen die Zeitumstellung“, so Cornelia Zink, Gesundheitsexpertin von der AOK Donau-Ries. Etwa drei Viertel der Bundesbürger wünschen sich laut dem Statistikportal Statista, dass sie abgeschafft wird. Uneins sind sich jedoch die Staaten der Europäischen Union und ihre Bürgerinnen und Bürger darüber, in welche Richtung es gehen soll. Eine Mehrheit befürwortet eine dauerhafte Sommerzeit, gesünder ist aus medizinischer Sicht jedoch die Normalzeit. Denn während der Normal- bzw. Winterzeit beeinflusst das morgendliche Mehr an Tageslicht die innere Uhr und damit den Schlaf-Wach-Rhythmus positiv.

Einige Tricks erleichtern die Umstellung

„Es gibt ein paar Kniffe, die sich bewährt haben, um die Zeitumstellung schneller und besser zu überstehen“, erklärt Cornelia Zink. In der Umstellungszeit ist es günstig, etwa auf einen Mittagsschlaf zu verzichten und tagsüber wach zu bleiben, auch wenn man müde ist. Ausgedehnte Mahlzeiten oder aufputschende Getränke am Abend können den Schlaf zusätzlich beeinträchtigen. Damit Körper und Geist besser zur Ruhe kommen, unterlässt man in den Stunden vor dem Zubettgehen am besten alles, was aktivierend wirkt. Viel Zeit an der frischen Luft und am Tageslicht gewöhnt dagegen die innere Uhr eher an den neuen Tagesrhythmus. Gegen Schlafstörungen können Fußbäder, heiße Vollbäder oder autogenes Training helfen. „Und wer es sich erlauben kann, sollte am Tag nach der Zeitverschiebung einfach etwas länger im Bett liegen bleiben und die Woche ruhig beginnen“, empfiehlt Zink. (pm/dh)